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Kapitel für Leodado1, ich dachte ich posts mal hier rein, anstatt ewig zu versuchen es irgendwie umzuformatieren.
Nachdem ich mich selbst dazu gezwungen habe es endlich zu schreiben, kann ich jetzt leider nicht mehr für die Satzlogik garantieren da ich nebenbei Musik gehört habe
Ein neues Jahr
Ein leiser Seufzer glitt über die Lippen von Jack. Unschlüssig blickte er zu dem hell erleuchteten Zelt in der Mitte des Lagers zurück. Stimmengewirr und Lachen drang an sein Ohr. Nur die lautere, strenger klingende Stimme ließ ihn weiter ihn die Dunkelheit laufen. Vorsichtig, den Blick zu Boden gerichtet, verfolgte er dem durch die Jahre entstandenen Trampelpfad. Wäre er nicht gewesen, hätte er sich wohl in dem kleinen Waldstück verirrt. Er kam nicht oft hierher. Um genau zu sein vermied er es sogar tunlichst hierher zu kommen. Er wollte nicht an die Toten erinnert werden.
Langsam setzten sich Schneeflocken auf seinem Mantel fest und er begann zu frösteln. Hätte er Dante nicht so gut gekannt, er wäre zurück ins warme Festzelt gegangen. So aber suchte er weiter den kleinen Friedhof, für den seine Soldaten so lange hatten streiten müssen. Er verstand nicht wirklich warum sie zum trauern das Grab in der Nähe haben mussten, aber er hatte sie dennoch unterstützt. Und schlussendlich hatten sie es ja auch geschafft Acye zu überzeugen, der schließlich immer noch ein Veto Recht gehabt hätte bei der Zustimmung der anderen Richter.
Bei dem Gedanken an den obersten Kriegsrichter verzog sich unwillkürlich sein Gesicht und er wäre beinahe auf dem gefrorenen Boden ausgerutscht. Doch er fing sich, leise genug um die Gestalt vor ihm nicht aufzuschrecken.
Mit langsamen Schritten ging er näher. Einen halben Schritt hinter dem Felsen, auf dem die zitternde Gestalt saß, blieb er stehen. Einen weiteren Seufzer unterdrückend zog er seinen Mantel aus, wischte den Schnee von dem Rücken der Gestalt und zog ihr dann seinen Mantel über. Sie hatte noch nie einen Mantel mit hierher genommen und er fragte sich ob das eine weitere Art Selbstbestrafung war.
„Sera, Dante weigert sich ohne dich anzufangen.“
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen bereute er sie auch schon wieder. Als ob sie das nicht selber wusste, schließlich waren sie seit Jahren befreundet.
Leicht genervt fing er an seine Finger an seinem Atem zu wärmen. Sie hatte nicht einmal aufgesehen, obwohl sie genau wusste wie sehr es ihn störte die Jahreswende hier draußen zu verbringen.
Trotzdem stand er jetzt hier in der Kälte während sich seine Männer im warmen Zelt wahrscheinlich über ihn lustig machten. Manchmal fragte er sich ob Dante ihn nur los haben wollte um ein paar schlechte Witze über ihn zu reißen. Schließlich stand er ihr selbst nahe genug um sie zum Feiern zu bewegen.
Er ließ den Blick über den kleinen Friedhof schweifen. Zehn Leute waren bei jenem Vorfall umgekommen, wegen dem sich Seralwa Jahr für Jahr hierherschleppte. Alles Verräter die sich gegen sie gestellt hatten, dennoch gab sie nur sich selbst die Schuld an ihrem Tod. Obwohl er einen mindestens ebenbürtigen Teil der Schuld verdient hätte, denn er hatte die jungen Männer ihrer Truppe zugeteilt, obwohl er wusste, dass sie sich ihr höchstwahrscheinlich nicht unterordnen würden. Rückblickend gesehen war es ein großer Fehler gewesen den jungen Spross der von Jemmenstalern in eine Aufklärungstruppe zu stecken. Ganz abgesehen davon, dass er zwar charismatisch und intelligent, aber gänzlich ungeeignet zum kämpfen war.
Er wusste immer noch nicht genau was in jener Nacht passiert war, in der Seralwas Truppe das Vorankommen des Feindes untersuchen sollte. Er hatte nur die Leichen danach gesehen – und sie.
Laut Dante hatte es eine Meuterei gegeben in der sich die neun Dazugekommenen dem jungen von Jemmenstalern angeschlossen hatten. Um die Mission nicht zu gefährden hatte Seralwa ihm und den weiteren drei, ihr treu gebliebenen, befohlen dem jungen Mann zu folgen bis sie wieder zurück seien.
Danach gingen die Berichte auseinander. Die wahre Geschichte wusste wohl nur noch Seralwa selbst, da sie die einzige war die direkt mit den Meuterern unterwegs war. Doch sie weigerte sich ihm zu erzählen was in jener Nacht passiert war. Wobei er zugeben musste, dass er nie wirklich nachgefragt hatte. Denn das Ganze hatte das Kriegsgericht, trotz Klage des alten Herrn von Jemmenstalern, nicht interessiert. Ganz im Gegenteil verdankt der junge Mann nur seinem guten Namen allein die Tatsache, dass er überhaupt ein Grab bekommen hatte. Denn wie man mit Meuterern und Deserteuren umzugehen hatte, das war einer der wenigen Punkte in der sich die beiden obersten Kriegsrichter einig waren.
Doch was ihn störte war, dass er nicht einmal genau wusste woran sie sich die Schuld gab. An dem Fehler, die Meuterei nicht sofort, und an Ort und Stelle, im Keim zu ersticken? Oder an der Tatsache, dass sie nicht in der Lage gewesen war, ihre Truppe unbeschadet durch die Krise zu führen und somit das Schicksal ihres Vorgängers teilte, der deswegen sein Amt aufgegeben hatte? Oder doch an etwas ganz anderem?
Dante hatte ihm nämlich, als seine Wunden gerade weitgenug verheilt waren um aufstehen zu können, erzählt, dass die Möglichkeit bestünde, dass einer der Generäle an jenem Tag zugegen war. Eine längst begrabene Furcht schnürte ihm bei dem Gedanken die Luft ab. Nur noch einer der zwölf, ehemals als unsterblich verschrieenen, Generäle war am Leben beziehungsweise, um den Sachverhalt genauer zu treffen, existierte noch. Und das war genau jener der Seralwa seit ihrer ersten Schlacht verfolgte.
Er ließ seinen Blick, der auf dem klaren Sternenhimmel gerichtet gewesen war, wieder auf Seralwa gleiten. Sie zitterte immer noch und er wünschte sich sie würde endlich aufstehen, damit sie zu den anderen gehen könnten. Schließlich war heute der einzige Tag im Jahr in dem man sich sicher sein konnte, dass kein Angriff stattfand. Als würde der Tyrann selbst feiern.
Bei dem Gedanken hätte er beinahe bitter aufgelacht. Sich vorzustellen, dass jemand der tagtäglich hunderte Tode auf dem Gewissen hatte das wichtigste und vor allem friedvollste Fest der bekannten Länder feierte… Lachhaft, auch wenn es ihm jedes Mal aufs Neue verwunderte, dass kein Angriff erfolgte. Die Armeen des Tyrannen könnten die Hälfte der Stützpunkte überrennen bevor die Kantenbewohner auch nur gemerkt hätten was los ist. Aber anscheinend gab es immer noch kleine Wunder in diesem ewigwährenden Krieg. Und es ärgerte ihn maßlos, dass er jenes Wunder jedes Jahr aufs Neue wieder an einem kalten Friedhof verbrachte.
Er versuchte einen Blick auf das Lager zu erhaschen, scheiterte jedoch an den verschneiten Bäumen. Er überlegte ob er wohl etwas sehen könnte, wenn er ein Stück des Weges zurücklaufen würde.
Die plötzliche Bewegung hinter ihm ließ ihn jedoch in seinen Überlegungen innehalten. Schwankend setze sich Seralwa auf und er beeilte sich sie am Arm festzuhalten um ihr Halt zu bieten.
Doch sie schob ihn barsch beiseite und ging mit stockenden Schritten auf das Grab zu. Fahles Mondlicht erhellte ihr Gesicht und er vermochte nicht zu sagen ob die glitzernde Eisschicht von geschmolzenem Schnee oder von Tränen stammte.
Verwundert beobachtete er, wie sie auf die Knie ging um den frisch gefallenen Schnee vom Grab zu wischen. Erst als der sauber eingehämmerte Name zum Vorschein kam, ließ sie von ihm ab.
Er bot ihr erneut seine Hand an und diesmal nahm sie sie an. Noch immer leicht schwankend, lehnte sie sich sanft gegen ihn. Erst als sich ihre Köpfe fast berührten, hörte er, dass sie einen Abschiedsgruß flüsterte. „…Ruhe in Friede, Dreckskerl...“
Dann machte sie ruckartig kehrt, hob ihr Schwert, dass sie am Felsen liegen hatte lassen auf und eilte Richtung Lager davon. Mit leicht angesäuerter Miene beeilte er sich ihr zu folgen und versuchte dabei sich an ihre Geschwindigkeit anzupassen, scheiterte jedoch und entschied sich für ein langsameres, aber sicheres Gehen. Was ihm die Möglichkeit bot über ihre letzten Worte nachzudenken. Wobei er jedoch auch scheiterte. Er kannte sie lange genug um zu wissen, dass es sinnlos war, auf Grund eines einzelnen Satzbruchteiles auf eine Änderung zu hoffen, dennoch tat er genau das.
Auf halber Strecke holte er sie ein, wobei er nicht wusste ob sie auf ihn gewartet hatte oder ob sie einfach von selbst langsamer geworden war.
Ein leises Lächeln umspielte ihre bläulichen Lippen, als sie sich bei ihm einhackte und ihm einen Kuss auf die Wangen drückte. Sein zweifelnder Gesichtsausdruck brachte sie dazu leise zu lachen. Dann küsste sie ihn richtig. „Frohes Neues, Jack. Danke, das du da warst.“
danke sera ;D gibst dir wohl echt mühe für diese Geschichte..
würd mich nicht wundern wenn ich dieses buch in einer Bücherei mal kaufen kann [:
und nenn dich doch bitte sera um acye mag 'keiner' ;D
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